Geesthacht – Bergedorf
Ausgangspunkt der Fahrt ist der Bahnhof Bergedorf Süd. Dieser ist heute mustergültig restauriert und dient Künstlern als Wohn- und Arbeitssitz. Die Gleisanlagen sind im Winter 1990/1991 den Erfordernissen entsprechend vereinfacht worden. Die Personenzüge nach Geesthacht und Krümmel enden und beginnen am Hausbahnsteig. Die Lokomotive läuft dann um, setzt sich wieder an den Zug, und nach der Bremsprobe und dem Pfiff des Aufsichtsbeamten kann die Fahrt beginnen.
Die Strecke folgt in östlicher Richtung dem Verlauf des Geesthanges. Nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof fährt der Zug durch ein Kleingartengebiet. Hier zweigte die Vierländer Eisenbahn nach Zollenspieker von der Stammstrecke ab. Diese Bahn wurde 1953 für den Personenverkehr und 1961 für den Gesamtverkehr stillgelegt. Bis zum Bau der Autobahn im Jahre 1978 wurde bis zum Bahnhof Pollhof noch ein bescheidener Güterverkehr durchgeführt.
Hinter einer leichten Krümmung taucht nun der Bahnhof Börnsen auf. Der Zug hält am in Fahrtrichtung rechts gelegenen Bahnsteig. Das links der Strecke gelegene, gut erhaltene Bahnhofsgebäude beherbergt heute, wie schon vor dem letzten Krieg, eine Gastwirtschaft. Früher hatten die Bewohner des alten Dorfes Börnsen einen guten Kilometer zum Bahnhof zu gehen. Der überwiegende Teil der in der Nähe des Bahnhofes gelegenen Bebauung entstand erst nach 1945. Etwa einen Kilometer vom Bahnhof in östlicher Richtung gelegen zieht sich die Dalbekschlucht weit in den Geesthang hinein. Die Schlucht ist seit langer Zeit ein schönes Wandergebiet. Hierfür legte die BGE zwischen den Kriegen einen eigenen Bahnsteig in Höhe der Straße Dröge Wisch an. Die alte Bahnsteigkante ist heute noch gut zu erkennen.
Bis Escheburg begleiten den Zug auf der rechten Seite Wiesen, die Bebauung links der Strecke ist fast geschlossen. Der Bahnhof Escheburg liegt am Rande des sich den Geesthang hinaufziehenden Dorfes. Der Personenzug hält unmittelbar vor dem Empfangsgebäude an einem 1990/1991 neu errichteten Bahnsteig mit Betonkante. Dieser Bahnsteig, wie auch das Empfangsgebäude, befinden sich in Fahrtrichtung links. Das Bahnhofsgebäude beherbergt heute wie früher eine Gaststätte.
Auf dem Bahnsteig steht das letzte überhaupt noch vorhandene Aufenthaltshäuschen für den Fahrdienstleiter. Es dient heute natürlich nicht mehr diesem Zweck. Escheburg verlassend, eröffnet sich links das Bistal. In diesem Wandergebiet findet der Höhenwanderweg nach Geesthacht seinen Anfang. Rechts nähert sich nun die hier endende Marschenautobahn der Eisenbahnlinie. Die Verbindung dieser Autobahn und der B404 mit der B5 wird auf einer Betonbrücke über die Bahnlinie geführt. In dem rechts der Bahn liegenden Moorgebiet wurde bis nach dem letzten Krieg Torf abgebaut und per Bahn abgefahren. Daran erinnern noch die vielen rechteckigen Teiche. Links der Bundesstraße wurde Kies abgebaut. Die Abbruchkante der alten Kiesgrube zeigt deutlich die Erdschichtung der Eiszeit.
Nun erreichen wir das Stadtgebiet Geesthacht. Die links beginnende Bebauung gehört zum alten Dorf Besenhorst. Eines der Gehöfte ist für seine Traberpferdezucht bekannt. Der ehemalige Bahnhof Besenhorst wird heute nicht mehr bedient. In dem früher viergleisigen Bahnhof zweigte nach rechts eine Stichstrecke zur Düneberger Pulverfabrik ab. Der Verlauf des Bahndammes ist noch gut auszumachen. In Besenhorst lassen nur noch die breite Gleistrasse und ein zum Wohnhaus umgebautes Stellwerk links des heutigen Streckengleises die Bedeutung dieses Bahnhofes erahnen.
Nun beginnt der Ortsteil Düneberg. Links der Strecke reichen Einfamilien- und Hochhäuser bis unmittelbar an den Gleiskörper heran. Rechterhand ist mit etwas Mühe die Trasse der ehemals im Bf Düneberg abzweigenden Hamburger Marschbahn in Richtung Zollenspieker zu erkennen.
Der nun folgende Bahnhof Düneberg wird von den Museumszügen heute ohne Halt durchfahren. Düneberg hatte in den beiden Weltkriegen ein gewaltiges Verkehrsaufkommen. Hier hielten die Arbeiterzüge für die Beschäftigten der Pulverfabrik. Das hiesige, rechts vom Gleis liegende Empfangsgebäude dient heute als Gastwirtschaft. In Fahrtrichtung Geesthacht befand sich links vom jetzigen Streckengleis ein weiteres Gleis mit einem Seitenbahnsteig. Die Bahnsteigkante ist noch zu erkennen. Nun überquert der Zug zwei durch Ampeln gesicherte Straßen und durchfährt eine Linkskurve. Rechts zweigt ein Industrieanschluß ab.
Jetzt ist der Bahnhof Geesthacht erreicht. Das weite Bahnhofsgelände liegt fast brach, nur die Ausmaße erinnern noch an die frühere Bedeutung. Der linkerhand gelegene Wasserturm wurde von seinem neuen Besitzer als Wohnhaus hergerichtet. Das lange Zeit als Wohnung dienende Stellwerk wurde 1981 abgerissen. Bevor der Zug nun den in Fahrtrichtung links liegenden Hausbahnsteig mit dem heute als Jugendzentrum dienenden, sehr schön restaurierten Empfangsgebäude anfährt, passiert er die Ladestraße. Güterwagen werden hier nur selten beladen. Bis zum Mai 1994 diente die Ladestraße zum Abstellen der Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG, welche seit 1953 den Personenverkehr der BGE übernahmen.
Jetzt ist der Bahnhof Geesthacht erreicht. Das weite Bahnhofsgelände liegt fast brach, nur die Ausmaße erinnern noch an die frühere Bedeutung. Der linkerhand gelegene Wasserturm wurde von seinem neuen Besitzer als Wohnhaus hergerichtet. Das lange Zeit als Wohnung dienende Stellwerk wurde 1981 abgerissen. Bevor der Zug nun den in Fahrtrichtung links liegenden Hausbahnsteig mit dem heute als Jugendzentrum dienenden, sehr schön restaurierten Empfangsgebäude anfährt, passiert er die Ladestraße. Güterwagen werden hier nur selten beladen. Bis zum Mai 1994 diente die Ladestraße zum Abstellen der Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG, welche seit 1953 den Personenverkehr der BGE übernahmen.
Verlässt der Fahrgast in Geesthacht den Museumszug, so kann er sich in der mustergültig restaurierten Fahrkartenausgabe im Empfangsgebäude die Fahrkarte für die Rückfahrt nach Bergedorf oder für die Weiterreise nach Krümmel kaufen.
Gegenüber dem Geesthachter Bahnhof befindet sich ein Lokschuppen, welcher der GE als Werkstatt dient. In Aufarbeitung befindliche Fahrzeuge werden hier gezeigt, und den Vereinsmitgliedern kann bei der Restaurierung über die Schulter geschaut werden. Das Kasino steht für eine kleine Stärkung zur Verfügung.
Die Beschreibung des Bahnhofes Geesthacht wäre unvollständig, wiese man nicht auf weitere Gleise im Geesthacher Bahnhofsbereich hin. Ein Anschlußgleis führte in einem Rechtsbogen zum Geesthachter Elbhafen. Ein zweites Anschlußgleis ist die sogenannte “Krümmelbahn”, welche von den Zügen der GE befahren wird.
Geesthacht – Krümmel
Die Krümmelbahn wurde im Rahmen des Hindenburgprogramms von 1915-1916 für den ersten Weltkrieg gebaut. Ziel war es die Erzeugnisse der Dynamitfabrik in Krümmel schnell, sicher und unkompliziert wie in der Sprengstofffabrik Düneberg abzutransportieren. Ausgangspunkt der Strecke ist (heute) das Gelände der ehemaligen Dynamitfabrik Krümmel, in der Alfred Nobel 1866 das Dynamit erfunden hat. Die 172 ha große Fläche sollte später zur größten Sprengstofffabrik Europas werden, in der schon 1916 2.750 Menschen arbeiteten. Im zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Arbeiter auf ca. 9.000 Menschen in 750 Gebäuden an. Letztere wurden von den Aliierten bis 1949 fast vollständig zerstört und demontiert. In Geesthacht wurde der Großteil des im ersten Weltkrieg verwendeten Sprengstoffs produziert und vermutlich auch im zweiten Weltkrieg. Zwischenzeitlich betrug die Länge der Gleisanlagen etwa 43 km. Zu ihr gehörten u.A. ein Rangierbahnhof, ein Ablaufberg (an der Osterquelle), ein Lokschuppen, mehrere Haltepunkte, ein Bahnhof mit mehreren Gleisen, sowie das Werksgelände von Dynamit Nobel. Der Bahnhof Krümmel und der Bahnhof Fährstraße (am Freizeitbad) sind heute noch als Restaurantes erhalten. Der Personentransport auf der Strecke war nur Angestellten der Dynamitfabrik in Krümmel gestattet. Bis 1918 verkehrten dort täglich bis zu 16 Zugpaare. Auf dem Werksgelände selbst fuhren schon 1916 Akku-Loks. Ab 1933 stieg der Verkehr auf der Krümmelbahn (nach längerem Rückgang in Friedenszeiten) wieder an und wurde während des zweiten Weltkriegs weiter ausgebaut. Die Dynamitfabrik in Krümmel wurde erst in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs bombadiert und nach der Besetzung durch die Siegermächte, die über Lauenburg nach Geesthacht einmarschierten, bis 1949 vollständig demontiert und zerstört. 1953 wurde nach der vollständigen Demontage der Gleisanlagen wieder ein neues Gleis von Geesthacht nach Krümmel gelegt, woraufhin sich die Wilhelmsburger Maschinenfabrik, das Forschungszentrum GKSS (heute Helmholzzentrum Geesthacht) und die Hamburgischen Electricitäts-Werke “HEW” (Pumpspeicherwerk und Kernkraftwerk Krümmel) ansiedelten. Das Kernkraftwerk und das Helmholzzentrum stehen heute auf dem ehemaligen Gelände der Dynamitfabrik. Das ehemalige Verwaltungsgebäude, die Feuerwehr und der alte Wasserturm sind noch erhalten. Auch finden sich im Walt rund um das Atomkraftwerk noch diverse Gebäude und Bunkerreste, die den Bomben und Sprengungen stand gehalten haben. Seit Dezember 1976 führt die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn e.V. Sonderfahrten auf der ehemalig zweigleisigen Strecke zwischen Bergedorf Süd und Geesthacht durch. Die Krümmelbahn wird von ihnen seit 1991 befahren. Der letzte (regulär verkehrende) Personenzug fuhr am 26. Oktober 1953 zwischen Bergedorf und Geesthacht.